Traditionelles Handwerk trifft wissenshungrige Jugendliche
Der Bau des traditionellen Holzbootes wurde von Heiko Kircher begleitet, ein Schreinermeister in vierter Generation, der die Jugendlichen mit seiner offenen Art für das Handwerk zu begeistern wusste. Zu Beginn der Woche gab es eine Führung durch seine Werkstatt, die zeitweise einem Museum glich. In der Werkstatt standen alte Maschinen, mit denen schon sein Urgroßvater gearbeitet hatte. Für den Bau des Holzbootes, das die Jugendlichen während dieser Woche gebaut haben, wurde jedoch auf moderne Maschinen und Werkzeug zurückgegriffen, die wesentlich einfacher zu bedienen waren. Somit konnten die Jugendlichen selbst anpacken.
Am ersten Arbeitstag wurden die Jugendlichen in das Handwerk eingeführt, die Bauteile des Bootes zu Recht gelegt und die Stellen für Schraubarbeiten etc. markiert, um am nächsten Tag mit dem Zusammenbauen anfangen zu können. In den nächsten Tagen wurden die Teile zusammengeschraubt oder genagelt. Dazu musste das Boot stark eingespannt werden um die Biegung im Bug hinzubekommen. Als das Boot in seiner Grundform fertig war, wurden Feinarbeiten wie das Schleifen von den Außenkanten vorgenommen. Zudem wurde das Holz lackiert. Zum Ende haben die Teilnehmenden dann noch die Ruder ausgearbeitet und eine Kette am Boot befestigt. Das Boot wurde „Grünblick 2020“ getauft und trägt diesen Namen jetzt an der vorderen Außenseite auf einem von den Teilnehmenden selbstgeschnitzten Holzschild.
Ausfahrt mit einem Berufsfischer
Nach einigen theoretischen Inputs zum Thema Fischzucht und dem Besuch eines Museums, in dem sich alles um das Berufsfeld des Fischers dreht, ging es am dritten Tag für die Jugendlichen zusammen mit einem Berufsfischer aufs Wasser. Eingepackt in Schwimmwesten wurden den Teilnehmenden die Grundlagen des Berufes vom Auswerfen der Netze über das Verhalten der Fische bis hin zum konkreten Arbeitsalltag vorgestellt. Für einige der Jugendlichen, die zum Zeitpunkt des Projekts ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvierten und für diese Woche freigestellt wurden, war die Ausfahrt eine sehr spannende und praktische Ergänzung.
Online-Besichtigung eines Wasserkraftwerkes
Um die volle Breite der Berufsmöglichkeiten rund ums Wasser abzudecken, bekamen die Teilnehmenden eine Führung durch ein Wasserkraftwerk der ENBW. Corona bedingt wurde die Führung online durchgeführt. Dank moderner Technik konnten die Jugendlichen so einen Einblick in das Kraftwerk bekommen. Die Teilnehmenden konnten einem Mitarbeiter des Kraftwerkes, der zu diesem Zeitpunkt vor Ort war, Fragen stellen und bekamen so exklusive Einblicke in den Arbeitsalltag vor Ort.
Das Boot wird zu Wasser gelassen
Am fünften Tag wurde das fünf Meter vierzig lange Boot endlich fertiggestellt und war zur Freude der Jugendlichen bereit für die erste Ausfahrt. An einer ruhigen Stelle am Altrhein wurde das Boot vorsichtig zu Wasser gelassen. Die Teilnehmenden waren sichtlich stolz auf das Ergebnis und hatten nun die Möglichkeit, mit ihrem selbst gebauten Boot eine kleine Tour auf dem Wasser zu machen.
Wandercoaching am Wasser
Nachdem am ersten Tag durch den SDG Workshop bereits die ersten Impulse gesetzt wurden, die die Teilnehmenden dazu animierte, sich mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen, ging es im Wandercoaching am letzten Tag darum, sich ganz konkret mit dem eigenen Lebensweg zu beschäftigen. Das professionelle Coaching zielte darauf ab, den Teilnehmenden ihre persönlichen Wünsche und Potenziale, unabhängig von alltäglichen Einflüssen (Schule, Eltern und soziales Umfeld) zu verdeutlichen. So bekamen die Teilnehmenden abschließende Impulse bezüglich ihrer Berufsorientierung sowie eine konkrete Anleitung für die nächsten Schritte zurück im Alltag. Passend zum Thema der Woche wurde das Wandercoaching in einer traumhaften Umgebung von Auenwäldern und dem Rhein durchgeführt. Ein guter Ort um sich unabhängig von alltäglichen Herausforderungen und Einflüssen, mit dem weiteren individuellen Weg auseinanderzusetzen.
Termine
Termine und Anmeldung für die nächsten Workcamps unter http://www.grünblick.de
Unterstützung des Projektes
Das Projekt „Grünblick“ wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf – BBNE” durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie den Europäischen Sozialfonds gefördert.