YoMemo: Fortbildung im Kreativ-Pädagogischen Bereich

Anfang Mai 2022 fand im Projekt „Yo Memo“ das erste Training für die Mitarbeitenden der vier Partnerorganisationen Puntozero (Italien), Jugend für eine geeinte Welt (Österreich), Petrklic Help (Tschechien) beim Starkmacher e.V. (Deutschland) in Mannheim statt. In einer Woche bekamen die insgesamt 12 Teilnehmenden in verschiedenen Workshops Einblicke in die Arbeit im kreativ-pädagogischen Bereich und hatten die Möglichkeit, selbst Impulse einzubringen.
Zum Artikel:
Erstellt: 
02.09.2022 / 13 Uhr
Text: 
Starkmacher

Mentorship moves organisations

Unter dem Motto "Mentorship moves Organisations" wurde der Hauptfokus auf den Mentorship-Gedanken gelegt, der dem ersten der zwei Projektergebnisse zugrunde liegt. Das Training wurde beim und vom deutschen Partner Starkmacher e.V. (P1) umgesetzt. Mit seinem Projektableger STARKamSTART und den darin angebotenen Aktivitäten hat der Starkmacher e.V. einen intensiven Zugang zu Jugendlichen, der sekundären Zielgruppe des Projektes. Basierend auf den gewonnenen Erfahrungen in diesen Aktivitäten wurde das Training aufbereitet.

Fokussierung auf primäre Zielgruppe

Während des Trainings wurden erarbeitete Inhalte aus dem ersten Projektergebnis, dem Mentorship-Programm, praktisch erprobt. Zum einen wurden die Fachkräfte in der direkten Arbeit mit der Zielgruppe gestärkt. Alle beteiligten Einrichtungen und somit auch die Mitarbeitenden haben zwar Erfahrung in der Jugendarbeit, doch neue Impulse und andere Ansätze sind wichtig, um dem Anspruch der Jugendarbeit im informellen Bildungsbereich immer wieder aufs Neue gerecht zu werden. Im Training entstanden die neuen Impulse durch den Ansatz des Starkmacher-Prinzips hinsichtlich der Einbindung von Jugendlichen, die spezifische Zielgruppe und die intersektorale Herangehensweise.

Im ersten Teil des Trainings wurden die Fachkräfte der beteiligten Einrichtungen vor allem im Umgang mit der sekundären Zielgruppe geschult. Darauf aufbauend wurden sie in der Einbindung und nachhaltigen Förderung der sekundären Zielgruppe gestärkt, indem ihnen durch Elemente von des Projektergebnisses Methoden an die Hand gegeben wurden, wie Jugendliche anhand ihrer Fähigkeiten und Potentiale selbst zu Protagonisten und Wissensvermittler*innen werden. Außerdem lernten die Mitarbeitenden im Training wie die intersektorale Verknüpfung zwischen dem Kultur- bzw. Kreativbereich und dem Bereich der Jugendbildung gezielt in der Förderung der definierten Zielgruppe eingesetzt werden kann. Hierfür wurden die Potenziale und Fähigkeiten der Teilnehmenden, insbesondere aus dem künstlerischen Bereich, in das Programm eingebunden. Durch diese Einbindung konnten im Training verschiedene Impulse für die intersektorale Verknüpfung aufgezeigt und dadurch auch die Brücke zum zweiten Projektergebnis geschlagen werden. Workshop-Inhalte aus den Reihen der Teilnehmenden waren unter anderem eine Comic-Session, ein erlebnispädagogischer Impuls, ein Diskussions-Workshop und eine Entspannungs-Einheit. Gemeinsam wurden die Impulse danach in Bezug auf die Projektinhalte reflektiert und überlegt, in welchem pädagogischen Setting die Angebote sinnvoll angewendet werden können. Besonderer Fokus wurde dabei auf die sekundäre Zielgruppe und deren Bedürfnisse gelegt. Im zweiten Abschnitt des Trainings wurden die Einrichtungen strukturell gestärkt, indem die Mitarbeitenden befähigt wurden, das Mentorship-Programm auf ihre Einrichtungen bzw. ihre Aktivitäten und somit ihre spezifischen Zielgruppen zu übertragen. Da bis zu diesem Zeitpunkt lediglich die Grundstruktur des Mentorship-Programms stand, wurde der zweite Abschnitt zudem genutzt, um Impulse der Teilnehmenden aufzugreifen und diese mit in die spätere Ausarbeitung des Projektergebnisses zu integrieren.

Einbindung der sekundären Zielgruppe

Die Einbindung von Jugendlichen aus den Angeboten der STARKamSTART- Aktivitäten wurde ebenfalls umgesetzt. Auch wenn die Teilnahme der Jugendlichen nicht förderfähig war, so wurde sie dennoch bewusst angegangen, da die Einbindung der Jugendlichen einen Mehrwert auf mehreren Ebenen liefert. Die Einbindung der Jugendlichen diente vordergründig dem Austausch zwischen der späteren finalen Zielgruppe sowie den Mitarbeitenden der Partnerorganisationen. Die Projektergebnisse sind nur dann sinnvoll, wenn sie die Bedürfnisse der späteren Zielgruppe treffen. Ein regelmäßiger Austausch, um Feedback zu bekommen, ist daher unabdingbar. Die Jugendlichen wurden deshalb unverbindlich zu verschiedenen Aktivitäten während der Woche eingeladen, wovon einige das Angebot wahrgenommen und dadurch das Training bereichert haben.

Vernetzung

Die gemeinsame Zeit wurde genutzt, um das Netzwerk des Starkmacher e.V. kennenzulernen und projektrelevant zu erweitern. So wurde das Mannheimer Projekt „Oase“ besucht. Ein Ort, der niedrigschwellige Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote für alle Bewohner*Innen des Mannheimer Stadtteils Neckarstadt West anbietet. Der Stadtteil zeichnet sich durch seine Diversität aus, in dem neben finanzschwächeren Familien auch viele Künstler:innen und Kreativschaffende wohnen. Zusammen wurde diskutiert wie Kreativ- und Kulturangebote in der Jugendbildung genutzt werden können und Erfahrungen ausgetauscht. Für einen praktischen Impuls sorgte derweil Katharina Schilling, die den Teilnehmenden eine theaterpädagogische Einheit anbot, um das Teamgefüge zu stärken. Einige Teilnehmende sind zudem der Einladung von ihr gefolgt und haben sich an einem freien Abend dem offenen interkulturellen Theaterangebot „Come together“ angeschlossen.

Ausblick

Insgesamt konnten die Projektverantwortlichen auf ein produktives und zielführendes Training zurückblicken. Die Teilnehmenden haben nicht nur interessiert neue Impulse aufgenommen, sondern sich auch aktiv eingebracht. Die Erfahrungen, Perspektiven und praktischen Anwendungsmöglichkeiten, die die Teilnehmenden eingebracht haben, bieten einen großen Mehrwert für das gesamte Projekt. Dementsprechend groß ist bei den Projektverantwortlichen die Vorfreude auf die Projektaktivitäten im September in Tschechien.