Lokaler und internationaler Austausch
Aus ganz Deutschland kommend beschäftigten sich die Jugendlichen mit Themen wie Nachhaltigkeit und Umwelt in Bezug auf die SDGs. Ergänzend zu den täglichen Online-Meetings mit der Partnergruppe aus Südafrika vertieften die jungen Menschen durch verschiedene Aktionen auf lokaler Ebene ihr Wissen und ihre Ideen. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik anhand eines SDG- Quiz gestalteten die Teilnehmenden gemeinsam ein Schaubild mit ihren persönlichen Erwartungen. Der Dienstag startete mit einem SDG- Walk durch Mannheim. Die Teilnehmenden begaben sich auf die Spuren nachhaltiger Entwicklung und lokaler Orte in Mannheim, deren Arbeit sich auf die Entwicklungsziele stützt.
Am Mittwoch beschäftigten sich die beiden Gruppen mit der Frage „Was ist menschenwürdige Arbeit?“. Nach der persönlichen Auseinandersetzung mit der Thematik und einer Arbeitsphase in den lokalen Gruppen ging es am Nachmittag auf die Straßen Mannheims, um Interviews mit den Menschen vor Ort zu führen. Das gesammelte Audio- und Video-Material wurde am nächsten Tag zu Videos verarbeitet, die das Thema menschenwürdige Arbeit auf einer persönlichen Ebene fokussieren. Die neu gelernte Methode des Storytellings diente als kreative Unterstützung und als Rahmen der Verarbeitung. Am Nachmittag machten sich die Teilnehmenden auf den Weg nach Heidelberg in die Gemeinschaftsgärtnerei „Wildwuchs e.V.“, um einen Einblick in den nachhaltigen Anbau von Obst und Gemüse zu bekommen und somit auch in die damit verbundene Arbeit. Der Freitag diente zur weiteren Verarbeitung der Videos und dem Storytelling in den Kleingruppen. Innerhalb dieser Kleingruppen und später im Plenum wurde zudem diskutiert, wie die entstandenen Geschichten und Inhalte in die Welt getragen werden können.
Am Samstag fand der letzte digitale Austausch zwischen den deutschen und südafrikanischen Teilnehmenden statt. Es wurden die Pläne für die „Change Agents“ der zwei Gruppen vorgestellt und die persönlichen Erwartungen rückblickend reflektiert.
Fokus: Nachhaltiges Entwicklungsziel 8
Zur besonderen Vertiefung des SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ hörten die Teilnehmenden an einem Abend die Folge über SDG 8 des Podcast „Trick 17. Nick spricht in dieser Folge mit Markus vom Fair Finance Institute und Christian vom Starkmacher e.V über Finanzen, wie diese nachhaltig gedacht werden können und über ihr gemeinsames Projekt „Future of Fair Finance“.
Hier geht es zum Podcast → open.spotify.com/episode/5EOZupkTlg9owzQSEzynkK
Doch die Teilnehmenden waren nicht nur passiv Konsumierende, sondern konnten auch selbst interessante Erkenntnisse zum SDG 8 sammeln. Während des SDG-Walks in Mannheim erfuhren die Teilnehmenden an einer Station von den Geschichten einiger Frauen im asiatischen Raum, welche in unterschiedlichen Wollfabriken unter prekären Bedingungen arbeiten. Einige Frauen kämpfen dort für ihre Rechte, andere berichten davon, dass diese sich wünschen, nicht mehr in den Fabriken zu arbeiten. Es war ein eindrücklicher Einblick und regte zum Nachdenken und Umdenken an.
Durch die Interviews und Gespräche mit den Menschen in der Stadt über menschenwürdige Arbeit und das Sammeln persönlicher Geschichten wurde das SDG 8 greifbarer. Besonders der internationale Austausch in diesem Kontext ermöglichte einen Einblick in die Lebenswelten von Menschen in Mannheim und in Kapstadt. Dies bot eine gute Grundlage für Diskussionen und Austausch.
Stimmen von Teilnehmenden
„Eine intensive Woche mit vielen tollen Begegnungen sowohl vor Ort als auch im Austausch mit den Teilnehmenden aus Südafrika. Es hat Freude gemacht sich über Gott und die Welt mit unterschiedlichsten Menschen auszutauschen. Besonders die starke Auseinandersetzung mit der Frage „Was ist menschenwürdige Arbeit für Dich und welche Berührungspunkte hast du damit gehabt?“ forderten mich heraus, um zu denken und zu hinterfragen.“
„Insgesamt hatte ich eine großartige Zeit, habe viel gelernt und tolle Erfahrungen gesammelt. Obwohl mein Tag von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr abends ging, war die Anstrengung, die ich verspürte, eine lohnende und ein Gefühl der positiven Belastung. Ich durfte so viele nette, sympathische und faszinierende Menschen kennenlernen, die allesamt eine sehr beeindruckende Vitae aufweisen. Dafür bin ich dankbar und freue mich schon auf das Wiedersehen und die zweite Woche.“
„Besonders der (leider) digitale Transfer mit den Südafrikanern hat mir neben gesellschaftskritischen Diskussionen mit den Teilnehmern, wie zum Beispiel zu Rassismus, gut gefallen. […] Durch das Projekt „YoUbuntu“ werden neue Horizonte geöffnet, welche mir die Probleme auf einem anderen Kontinent „hautnah“ erfahren lassen.“
Erfüllt und gestärkt von intensiven Begegnungen und gefüttert mit neuem Wissen und Strategien blicken die Teilnehmenden mit freudiger und neugieriger Erwartung der zweiten Woche im November entgegen.